Pferdefütterung mit Hafer

Hafer ist das Pferdefutter Nr. 1

Die gute alte Haferfütterung ist aktueller denn je

Bis in die achtziger Jahre (des 20. Jahrhunderts) galt der Hafer als das Pferdefutter schlechthin. Bereits zehn Jahre zuvor wurde die Pelletfütterung eingeführt. Es folgte die große Müsliwelle, die mit der Jahrtausendwende von der Low-Carb-Bewegung abgelöst wurde. Heute geht der Trend hin zur getreidefreien bzw. getreidearmen Ernährung. Das heißt: Krippenfutter ist heute nicht mehr gleichzeitig Kraftfutter.

Historisch betrachtet benötigten Pferde früher mehr Energie als heute, ausgenommen die wirklichen Sportpferde.  Pferde, die Kraft brauchten für Land- und Forstwirtschaft, Militär und später sportliche Leistungen hatten einen sehr hohen Bedarf an Energie.

Der konnte durch Raufutter alleine nicht gedeckt werden. Daher wurde Hafer oder andere Getreide, aber auch Zuckerrübenschnitzel und Kleie gefüttert. Da Pferde im Vergleich zu anderen Nutztieren wie Schweine oder Kühe schon immer als extrem verdauungssensibel galten und immer noch elten, ist es grundsätzlich notwendig, auf besonders gute Qualitäten, vor allem auch bei Heu und Stroh zu achten.

Hafer für Pferde

Die FN empfahl 1980 noch die "Fünfer-Regel" als Fütterungsrichtlinie mit je 5 kg Hafer, Heu und Stroh. Heute werden grundsätzlich eine ausreichende Raufuttergabe mit circa 1,5 kg Heu je 100 Kilogramm Körpergewicht empfohlen und Kraftfutter nach Bedarf. Ein in Arbeit stehendes Pferd kann dann noch zwischen 1,5 und 3 kg Kraftfutter benötigen.

Rasante Entwicklung in der Pferdezucht

Überragende Bewegungen, schier endloses Potenzial der neu gezüchten Jungpferde, erstaunliche Rittigkeit und grenzenlose Springbegabung sind das Resultat unermüdlicher züchterischer Ambitionen, auch mithilfe künstlicher Besamung und Embryotransfer in den letzten 20 Jahren.

Im Kontrast hierzu der Trend v.a. im Freizeitbereich, so "naturbelassen" wie möglich zu füttern. Es gibt keinen größeren Widerspruch, denn in der Natur hätten sich solche Pferde, wie sie heute durch die Zucht für den Reitsport zur Verfügung stehen, nie entwickelt. Aber auch die klassische Fütterung entspricht nicht mehr den Anforderungen, die das heutige moderne Reitpferd aufgrund seiner anatomischen Veränderungen an die Ernährung stellt.

Es macht weder Sinn, auf Hochleistung gezüchtete Pferde wie noch vor 20 Jahren zu füttern, noch auf eine gezielte Nährstoffversorgung aufgrund träumerisch ideologischer Gesichtspunkte zu verzichten. Ernährungsphysiologische und histologische Gesichtspunkte sollten in der Pferdefütterung im Sport mehr Beachtung finden. Es kommt also nicht nur zu einer veränderten Gewichtung der energieliefernden Nährstoffe sondern auch die Mineralisierung muss den heutigen Erfordernissen angepasst werden.

HaferfütterungHafer ist leichtverdaulich und bekömmlich

Dass Hafer in seiner einmaligen Zusammensetzung als das Pferdegetreide schlechthin gilt, ist gut erklärbar. Hafer - wobei eine gute Qualität ohne Schimmelpilzkontamination gemeint ist - zeichnet sich durch ganz besondere Ernährungsqualitäten aus:

Zunächst besticht er durch seinen geringen Stärkeanteil im Vergleich zum Spelzenanteil. Der Anteil von 45 Prozent Stärke ist extrem leicht verdaulich für ein Tier, das nur beschränkte Dünndarmkapazitäten hat und vorwiegend fermentativ im Dickdarm verdaut.

Der Dickdarmverdauung kommt wiederum der hohe Anteil an Fasern (11 Prozent) des Hafers zugute. Der Anteil an mindestens 5 Prozent Öl macht den Hafer zu einem sehr ausgewogenen Futter. Die enthaltenen essentiellen zwei- bis mehrfach ungesättigten Fettsäuren (vor allem Linolsäure, ca. 40%) haben eine hohe gesundheitliche Bedeutung.

Der Gehalt an Eiweiß, der je nach Schwere des Haferkorns zwischen 9 und 11 Prozent angesiedelt ist, ist absolut und nicht relativ zum Energiegehalt zu sehen. Befürchtungen, man füttere mit Hafer zu viel Eiweiß, sind unnötig. Gerste ist absolut gesehen eiweißreicher als Hafer und das Eiweiß des Hafers ist hochwertiger und reicher an lebenswichtigen Aminosäuren als jedes andere vergleichbare Getreide.

Dazu kommt, dass Hafer reich ist an sogenannten ß-Glukanen (hochmolekulare Polysaccharide), die sich als wichtige Komponente in den Zellwänden des Hafers befinden (um die 4%). Die von Natur aus partiell wasserlöslichen ß-Glukane des Hafers verbessern den Gallefluss, haben eine Auswirkung auf den Insulinspiegel und den Darm. Der Gehalt an Vitamin E liegt mit ca. 30mg pro Kilo höher als bei anderen Getreidearten. Ebenso überragt der Hafer mit Vitamin B1 alle anderen Sorten.

Kraftfutter-Alternativen zum Hafer

Der Hafer hat einen entscheidenden Nachteil. Er kann "stechen", d.h. es gibt unzählige Pferde die auf Hafer nicht nur lustig, sondern auch ziemlich unberechenbar werden. Ist der Hafer zusätzlich durch Schimmelpilzbefall kontaminiert, kann es sogar für Reiter und Pferd zur Gefahrenquelle werden.

Der Vorteil von Hafer jedoch ist, dass er als natürliches Kraftfutter weder mit Aroma-, Konservierungs-, Süßstoffen oder Bindemitteln belastet ist! Das heißt, dass viele klassisch industriellen Müsli- oder Pelletfutter in bezug auf diese Form der Qualität dem Hafer nicht das Wasser reichen können.

Bei unserer Entwicklung des Produkts 08/15 Grundstein ging es nicht darum, den Hafer zu verteufeln sondern eine Alternative zum Hafer zu schaffen. Folgende Anforderungen mussten daher realisiert sein:

1. ein hoher Gehalt an Rohfaser, ein moderater Stärkegehalt und keine Zufuhr von Zuckerstoffen

2. keine Verwendung von künstlichen Zusätzen wie Aroma-, Konservierungs-, Süßstoffen oder Bindemitteln, um über eine geringere Stoffwechselbelastung das Immunsystem des Pferdes zu schonen und eine hohe Leistungsfähigkeit zu erhalten

3. keine Verwendung von Hafer bei unserem Pellet Nr. 08/15 Grundstein und unserem Müsli Nr. 20 Sonnenberg, aber die Freiheit diese Produkte je nach Temperament mit Hafer kombinieren zu können

4. wenn Hafer eingesetzt wird, dann in allerbester Qualität wie zum Beispiel in unserem reinen Kristall Mash

Die Fütterungsmenge richtet sich nach dem sportlichen Einsatz des Pferdes, seiner Futterverwertung und seinem Ernährungsstatus (Mineralisierung).

Die Mineralisierung erfolgt bei diesem Fütterungskonzept durch ausgesuchte Dr. Weyrauch Produkte. Auf diese Weise können die Pferde sowohl was den Energiebedarf betrifft, als auch den individuellen Bedarf an nicht energieliefernden Nährstoffen wie Mineralstoffen, Spurenelementen und Vitaminen,  leistungsstark und vital ernährt werden.

 

 

 

Dr. Susanne Weyrauch-Wiegand 2016

Foto: fotolia #88956010 | Urheber: Nadine Haase

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