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Phosphor - nicht loszulösen von Calcium

Phosphorzufuhr beim Pferd weitestgehend gesichert

In früheren Zeiten fütterten die Müller gerne einseitig die in der Getreideverarbeitung anfallende Kleie an ihre Arbeitspferde. Die erlitten dann durch die entstandenen Phosphorüberhänge schwere Knochenschäden. Seitdem hat man begriffen, wie wichtig das richtige Calcium-Phosphor-Verhältnis in der Fütterung ist.

Es sollte nicht unter 1: 1 und nicht über 3 :1 liegen. Heute wird der calciumhaltigen Heufütterung gerade im Freizeitbereich und der Offenstallhaltung mehr Vorzug gegeben und die Getreidemenge eingeschränkt, so dass es sehr einfach ist, einen Phosphorüberschuss zu vermeiden zugunsten eines vor allem hohen Calcium-Phosphor-Verhältnissen.

Ein Großpferd verfügt über etwa insgesamt 4 Kilogramm Phosphor, von denen 80 Prozent im Skelett und in den Zähnen gespeichert sind. Der übrige Teil ist in den Weichteilen organisch gebunden.

Phosphor ist das Schlüsselelement im Energieübertragungssystem

Eine wichtige Funktion übernimmt Phosphor als Teil des Energieübertragungssystems und hat damit eine überragende Funktion im Muskelstoffwechsel.

Als Adenosintriphosphat (ATP), welches sich unter Energiefreisetzung zu Adenosindiphospat umwandelt, liefert es dem Körper einen sanften Universalbrennstoff.

In jeder Zelle ist Phosphor reichlich vorhanden. Einerseits als Bestandteil der Erbinformation und andererseits in Form von Phospholipiden (einer Verbindung aus Phosphor mit Fetten) als Baumaterial für die Biomembran, der Schutzhülle der Zelle. Besonders Nervenzellen benötigen reichlich Phospholipide, da sie eine größere Zelloberfläche als andere Zellen haben.

Phosphorhaushalt hormonell geregelt

Der Phosphathaushalt wird wie der Calciumhaushalt hormonell geregelt. Das Parathormon senkt den Phosphatspiegel im Blut, indem es die Phosphorausscheidung über die Nieren erhöht.

Bedarf natürlich gedeckt

Der Bedarf an Phosphor eines 600 Kilogramm schweren Pferdes beträgt etwa 15 Gramm pro Tag und wird beim arbeitenden Pferd leicht durch Getreide, Weizenkleie (11,8 Gramm Phosphor je Kilogramm) und Ölsaatenrückstände gedeckt. Reich an Phosphor sind auch Leinsamen (5 Gramm pro Kilo) und Bierhefe (14 Gramm pro Kilo).

In der Trächtigkeit und Laktation steigt der Phosphorbedarf von etwa 15 auf 30 bis 46 Gramm pro Tag. Der Bedarf an Phosphor ist – unter Berücksichtigung des entsprechend hohen Calciumbedarfs – bei Fohlen sehr hoch.
Eine knappe Phosphorversorgung durch die Fütterung mit überständigem Heu und Rüben kann zu Rachitis, erhöhter Knochenbrüchigkeit und Osteoporose, sowie Wachstums- und Fruchtbarkeitsstörungen führen. Ein Überschuss an Phosphor kann bei gleichzeitigem Mangel von Calcium zur Knochenentmineralisierung führen.

Rationsberechnungen zeigen, das ein Phosphormangel eher weniger zu erwarten ist. Zudem ist die Resorption von Phosphor im Darm des Pferdes sehr hoch.
 

Dr. Susanne Weyrauch-Wiegand 2011 ©

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