Darmerkrankungsrisiko vermindern

Welche Bedeutung hat die Resistente Stärke?

Stärke aus Kartoffeln, Brot und Nudeln wird im Allgemeinen im Dünndarm verdaut und erreicht den Dickdarm nicht. Den Ballaststoffen ähnlich, aber doch etwas anders verhält es sich mit der Resistenten Stärke. Sie wird nicht verdaut sondern gelangt in den Dickdarm wo sie von Darmbakterien u.a. zu Butyrat umgewandelt wird und so darmschützende Eigenschaften entwickelt.

Resistente Stärke gehört nicht zu den Ballaststoffen, obschon sie unverdaulich ist. Sie wird so ausgeschieden wie sie aufgenommen wurde und hat keinen kalorischen Wert. Resistente Stärke war vorher "normale" Stärke, die durch äußere Einflüsse verändert wurde. Ein einfaches und gutes Beispiel ist die Brotkruste. Die Stärke wurde durch den Backvorgang so modifiziert, dass die Stärke, die normalerweise in verzweigten Strukturen nun in lineraren vorliegt und dadurch durch Enzyme unangreifbar wird. Resistente Stärke findet man in gekochten und dann getrockneten Kartoffeln, rohen Kartoffeln, in Hülsenfrüchten und allen Lebensmitteln, die Stärke enthalten, die aber mehr oder weniger roh verzehrt wird.

Es wurde wissenschaftlich untersucht, wie die Aufnahme sogenannter "Resistenter Stärke" eine hervorragende Rolle bei der Behandlung von Darmerkrankungen spielt. Im Gegensatz zur normalen Stärke aus gekochten Kartoffeln, Brot und Nudeln, die vollständig im Dünndarm verdaut wird, erreicht die Resistente Stärke den Dickdarm unverdaut und unverändert.

Dort wird sie von Darmbakterien u.a. zu Butyrat zersetzt, einer kurzkettigen organischen Säure, die die Bildung gesunder Kolonozyten (Dickdarmzellen) maßgeblich beeinflusst. Es kommt zudem zu einer Absenkung des pH-Wertes und zu einer Unterdrückung der Bildung Sekundärer Gallensäuren, die einen nachweislich negativen Effekt auf die Zellgesundheit haben.

Forschungsergebnisse zeigten unumstößlich, dass Butyrat bei chronisch entzündlichen Darmerkrankungen wie Morbus Crohn oder Colitis Ulcerosa eine Stabilisierung der Darmschleimhaut als Barriere erwirkt und die Gesundheit der Darmschleimhaut verbessert (S.Plöger, 2011).

Darmgesundheit - wie kann ich vorbeugen?

Dieses Thema ist sehr vielschichtig und kann sicher nicht nur auf den Verzehr von Resistenter Stärke reduziert werden. Auch der tägliche Fettkonsum spielt eine wichtige Rolle. Meist werden täglich zu hohe Fettmengen verzehrt, eingerechnet der versteckten Fette. Laut DGE ist eine Fettzufuhr mit 60 bis 80 Gramm ausreichend!

Die Gefahr, den Darm durch Zigarettenkonsum zu schädigen wird komplett unterschätzt. Der eingeatmete Rauch wird nicht nur in die Lunge geatmet sondern über die Mundschleimhaut gleitend auch abgeschluckt. Sämtliche Giftstoffe passieren so - die Leber in Mitleidenschaft ziehend - den Darm. Auch Alkohol schädigt - wenn in großen Mengen getrunken - die Darmschleimhaut.

Kräuter und Gewürze

Gegen Darmprobleme sind tatsächlich auch Kräuter gewachsen, die für ihre entspannende und blähungswidrige Wirkung auf den Darm bekannt und bewährt sind. Viele Kräuter und Gewürze wirken direkt darmharmonisierend und entspannend. Zu den wichtigsten Pflanzen zählen Anis, Kümmel, Fenchel, Dill aber auch Kreuzkümmel und Chili. Ihre Bedeutung für die Darmgesundheit ist enorm und wird noch unterschätzt.

Zink & Co. verbessern den Aufbau der Schleimhäute

Spurenelemente sind grundlegend für den Aufbau und die Regeneration der Epithelzellen der Schleimhaut (Lamina epithelialis mucosae) und dem dazugehörigen Bürstensaum (Mikrovilli), die Glucosaminsynthese der Bindegewebsschicht (Lamina propria mucosae) und die Lockerung der feinen Muskelschicht (Lamina muscularis mucosae). Die aktive Vorbeugung gegenüber Darmproblemen kann nur ein Zusammenwirken aller Faktoren sein. Die richtige Ernährung kann etwaige genetische Dispositionen mildnern (Grundlagen der Epigenetik).

Für ein gutes Bauchgefühl

Eine gesunde Ernährung ist gerade bei bei chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen wie Morbus Crohn, Colitis Ulcerosa oder dem Reizdarmsyndrom notwendig. Auch einer Entartung der Darmzellen soll mit der richtigen Lebensmittelwahl entgegengewirkt werden.

 

Dr. Susanne Weyrauch-Wiegand  Februar 2014

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