Zellulite sieht nicht nur nicht gut aus ....

... die Orangenhaut sollte auch als Vorbote gesehen werden

Zellulite ist ein typisches Frauenproblem und wirkt extrem unschön. Sehr viele - sogar junge Mädchen - leiden darunter. In der Folge kommt es nicht selten auch zu schmerzhaften Folgeerkankungen wie dem Lip- oder Lymphödem kommen.

Zellulite ist eine Bindegewebsschwäche

Das Bindegewebe kann als größtes Organ des Körpers bezeichnet werden. Es durchzieht den ganzen Körper und unterstützt und stabilisiert dabei die Körperorgane. Es ist am Aufbau von Knochen und Knorpel, Unterhaut und Darm beteiligt.  Es beinhaltet und speichert reichlich Wasser beherbergt reichlich Abwehrzellen.

Offensichtliche Schwächen des Bindegewebes zeigen sich bereits in jungen Jahren als Zellulite. Die Zellulite entsteht im Unterhautfettgewebe. Verantwortlich dafür sind nach derzeitigem Wissensstand Störungen in der Anordnung der bindegewebigen Kollagenstränge.

Dehnungs- oder Schwangerschaftsstreifen und Leistenbrüche gehören ebenso zu den klassischen Anzeichen der Bindegewebsschwäche. Man vermutet hormonelle Zusammenhänge, da Männer weniger unter Zellulite leiden, das kann aber so nicht ganz richtig sein, da Männer dagegen nicht selten mit Leistenbrüchen kämpfen.

Ernsthafter Vorbote von Gefäßerkrankungen

In den Gefäßen zeigt sich die Bindegewebsschwäche in Form von Besenreisern und Krampfadern. Wenn das Bindegewebe sehr stark geschädigt ist, können schwerwiegende Folgen auftreten. Dazu gehören Gelenks-, Knorpel- und Sehnenprobleme, die die Beweglichkeit einschränken. Da das Bindegewebe auch eine Haltefunktion ausübt, kann es auch zu Organabsackungen kommen (Gebärmuttersenkungen, Darmprobleme). Aus diesem Grunde sollte Zellulite ernst genommen werden!

In der Alternativmedizin geht man von Verschlackungen des Bindegewebes aus, bedingt durch Übersäuerung, ungesunde Lebensweise, aber auch Stress.

Da die Zellulite ebenso diejenigen Frauen trifft, die aktiv Sport betreiben und nicht unbedingt übergewichtig sind besteht bei dieser Form der Bindegewebsschwäche ein Ernährungsbezug.

Meist war bereits schon die Mutter davon betroffen, was zwar einen genetischen Aspekt mit einschließt, der aber aufgrund epigenetischer Erkenntnisse wieder auf die Ernährung zurückführt.

Das Bindegewebe - unterschätzt und unterernährt?

Das Bindegewebe gehört zu den sehr zellarmen Geweben. Im Gegensatz zu anderen Gewebsarten (zum Beispiel Haut) befinden sich hier nur wenige Zellen in einer sogenannten Extracellulären Matrix. Letztere wird durch die wenigen vorhandenen Zellen gebildet. Die Extracelluläre Matrix, bestehend aus Wasser, Kollagen und Proteoglykanen schützt wiederum die Bindegewebszellen (so ähnlich ist auch vereinfacht ausgedrückt der Gewebsknorpel aufgebaut).

Ein ausgeglichenes Verhältnis zwischen Kollagen und den Proteoglykanen (die ein hohes Wasserbindungsvermögen haben) ist wichtig und wird auch durch das Vorhandensein spezieller Spurenstoffe gesteuert. Die Proteoglykane haben eine gewisse Schutzfunktion gegenüber dem Kollagen. Zum Aufbau von Kollagen werden spezielle Enzyme benötigt. Die kupferhaltige Lysyloxidase hat im extrazellulären Raum eine wichtige Rolle bei der Quervernetzung von Kollagenmolekülen. Zink ist ebenso Cofaktor bei der Bildung des kollagenen Bindegewebes während die manganabhängige Glykosyltransferase an der enzymatischen Bildung der Proteoglykane beteiligt ist. Mangan ist ebenso Cofaktor des Enzyms Prolidase, welches zur Aufgabe hat, die Aminosäure Prolin zur Synthese von Kollagen bereitzustellen. Damit ist Mangan auch aktiv neben Kupfer und Zink an der Kollagensynthese beteiligt. Alle drei Spurenelemente sind sowohl Cofaktoren beim Aufbau des Bindegewebes als auch Cofaktoren der Enzyme der Gruppe der Superoxiddismutasen. Diese Enzyme wandeln  reaktionsfreudige genomschädigende Sauerstoff-Atome in harmlose Verbindungen um. Der Aktivitätsbedarf an Superoxiddismutaten steigt in Stresssituationen. Durch die Konkurrenz um die genannten Spurenelemente leidet meistens das Bindegewebe. So kann ein Zusammenhang zwischen Zellulite und Stress erahnt werden.

 

Ungesunde Lebensweise fördert die Bildung von Zellulite bis hin zum Lip- oder Lymphöden

Sicherlich sind ausreichend Bewegung und eine grundsätzlich gesunde, vitalstoffreiche Ernährung zur Bekämpfung von Zellulite sinnvoll. Aber auch das Vermeiden von ungünstigen Einflüssen ist wichtig. Dazu gehören Rauchen, übermäßiger Alkoholgenuss, der Verzehr von Schweinfleisch und Medikamente.

Leider bleibt es oft nicht bei der schmerzfreien Zellulite. Es kommt in vielen Fällen zur Ausprägung des Lip- oder Lymphödems (beide Formen können extrem schmerzhaft werden) , die eine fast gleiche Historie aufweisen:

Zeiten der Maßlosigkeit, deutliche Gewichtszunahmen, gleichzeitiger Abusus von Tabak und Alkohol sowie eine unregulierte Aufnahme von Noxen (Konservierungs-, Aromastoffe, Pflanzenschutzmittel).

Anschließendes Fasten ohne entsprechende Ergänzung fehlender Mineral- und Vitalstoffe. In vielen Fällen wird die Erkrankung durch eine Schwangerschaft verschlimmert oder ausgelöst.

Ernährung macht Sinn

Es gibt unzählige Methoden, Zellulite zu bearbeiten, die meisten sind relativ erfolglos. Die nachhaltigste Möglichkeit, die tiefen Gewebe zu verbessern, liegt in der Zufuhr spezieller Nahrungsbausteine. Sie hat deutlich mehr Erfolg als von außen oder mechanisch angewandte Methoden. Durch die Zellarmut des Bindegewebes ist aber eine auf lange Zeit ausgelegte Nahrungsumstellung unter Beachtung sämtlicher, das Bindegewebe förderliche Nährstoffe. 

Ein erfreulicher Nebenaspekt ist, dass durch Ernährungsmaßnahmen das gesamte Bindegewebe verbessert wird, zu dem auch Gelenke, Sehnen und Organhüllen gehören.

 

Dr. Susanne Weyrauch-Wiegand, Mai 2014, überarbeitet 2023.

 

 

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