Toxoplasmose beim Hund

Übertragung durch Katzen und rohes Fleisch

Durch den modernen Trend, die Fütterung des Hundes so naturnah wie möglich zu gestalten und den Hund zu BARFen, kommen mittlerweile auch neben den vielen Vorteilen auch einige  Nachteile ans Licht. Dazu zählt die Erkrankung Toxoplasmose, deren Erreger durch rohen Fleisch aufgenommen werden.

Auch wenn vom infizierten Hund im Vergleich zur Katze keine Gefahr für den Menschen ausgeht, zeigt diese Zoonose je nach Immunsystem des Hundes unterschiedliche bis schwere Symptome.

Wiederkehrende Fieberschübe, Appetitlosigkeit, Bauchschmerzen,  Atmungsprobleme oder Augenentzündungen sowie seltener Störung des zentralen Nervensystems  können vom Tierarzt als Vektoren für den Befall mit Toxoplasmose diagnostiziert werden. Durch den Nachweis spezifischer Antikörper im Serum erhält der Tierarzt Gewissheit. Es folgt die Gabe von Antibiotika.

Weltweites Vorkommen

Toxoplasmose ist weltweit eine der bedeutendsten parasitären Zoonosen. Der Erreger Toxoplasma gondii gehört zu den Einzellern und wird hauptsächlich durch Katzen oder katzenähnliche als Endwirt übertragen. Die Eier des Erregers, die sogenannten Oozystem trägt die Katze in sich und scheidet sie mit dem Kot aus. Die Oozysten können ohne weiteres mehrere Monate bis sogar  Jahre im Freien überleben.

Nach der oralen Aufnahme der Oozysten gelangen diese in den Verdauungstrakt des Zwischenwirtes. Der Hund ist wie auch der Mensch, kleine Nager oder andere Warmblüter so ein Zwischenwirt.

Infektionsquellen für den Hund

Die Infektionsmöglichkeiten für den Hund als fressender Zwischenwirt bestehen durch die Aufnahme von Oozysten aus der Umwelt, aber auch intrauterin, also durch die Aufnahme durch die Plazenta der Mutter, die den Welpen schwer schädigen kann sowie durch den Verzehr von anderen Zwischenwirten (rohes  Fleisch, erbeutete Nager oder Geflügel). Wurde für das BARFen das Fleisch vorher nicht mindestens 24 Stunden lang bei -18° tiefgefroren, besteht auch hier die Gefahr einer Infektion.

Ausschliesslich bei Katzen (Endwirt) kommt es zu einer fäkalen Ausscheidung von Toxoplasma - Oozysten. Allerdings sind nur wenige Katzen betroffen. Durch die lange Lebensdauer der Oozysten, ihre Verbreitung im Wasser, feuchter Erde und Futterpflanzen und die Möglichkeit, dass reichlich Zwischenwirte mit dem Erreger existieren bleibt die Toxoplasmose weit verbreitet.

Nur ein starkes Immunsystem schützt

Den Hund vor einer Toxoplasmoseinfektion zu schützen gestaltet sich sehr schwierig, zumal er  durch das Herumschnüffeln, das gelegentliche Jagen von Kleintieren, das Trinken aus Pfützen immer wieder der Gefahr ausgesetzt wird. Vermeiden kann man nur die Übertragung  durch rohes Fleisch.

Die gute Nachricht ist, dass ein erwachsener Hund mit einem intakten und starken Immunsystem mit großer Wahrscheinlichkeit nicht an einer schweren Toxoplasmose erkrankt. Welpen oder immungeschwächte Hunde hingegen sind eher gefährdet an der Toxoplasmose zu erkranken, die in schweren und seltenen Fällen zum Tod führen kann.

 

Dr. Susanne Weyrauch -Wiegand März 2018©

 

 

 

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