Das Tor zur Seele
©Grigory Bruev - stock.adobe.com

Ins Auge gegangen

Unterstützung bei Augenproblemen beim Pferd

Zu den vermutlich am häufigsten auftretenden Erkrankungen am Auge des Pferdes gehören die Bindehautentzündungen und Hornhautverletzungen. Aufgrund der Gefahr einer Erblindung sollte in diesen Fällen nie gezögert werden, den Tierarzt zu rufen.

Nichtsdestotrotz sollte bei Augenproblemen, gerade in Bezug auf die Gefahr von Folgeerkrankungen die Fütterung dem erhöhten Nährstoffbedarf angepasst sein. Zur Ermittlung einer bedarfsgerechten Fütterung sollten histologische Gesichtspunkte nicht außer Acht gelassen werden. Dazu ist es notwenig, den Aufbau des Auges, hier vor allem der schützenden Hornhaut zu betrachten.

Aufbau der Hornhaut

Die Hornhaut schütz das Auge vor UV-Strahlungen und funktioniert wie eine Lupe, die zum größten Teil zur Gesamtbrechkraft des Auges beiträgt. Das weitergeleitete Licht fällt auf die Netzhaut, deren Nervenzellen im Augenhintergrund das Bild erzeugen.

Das Epithel

Die äußerste Schicht der Hornhaut heißt Epithel und ist ein Schutzschild gegenüber Fremdkörpern wie Staub, Wasser und Entzündungserregern. Die Ernährung und Beatmung der Hornhaut erfolgt über die glatte Oberfläche des Epithels. Der Nährstoffgehalt der Tränenflüssigkeit bestimmt die Qualität der Hornhaut. Im Epithel enden so viele Nervenendigungen, das die Hornhaut zu dem sensibelsten Geweben gehört. Ein Hornhautschaden tut also entsprechend weh.

Zur Bildung von gesunden Epithelgewebe tragen im Wesentlichen ß-Carotin und das Spurenelement Zink bei, die die körpereigene  Bildung von Vitamin A ermöglichen.

Die Basalmembran

Unter dem Epithel liegt die Basalmembran, eine transparente Kollagenschicht. Diese Proteinschicht birgt bei großen Verletzungen die Gefahr, dass durch Vernarbungen die Sehkraft beeinträchtigt bleibt. Die Kollagenbildung hängt ab von Kupfer, Silizium, Vitamin C. Offensichtlich ist eine Unterstützung der Bildung von Hyaluronsäure im Rahmen des Heilungsprozesses besser als eine zu schnelle Kollagenbildung, da letztere Vernarbungen unterstützt (H.-D. Hoppe, R. Lobmann; Hyaluronsäure – Ihre Bedeutung für die Wundheilung, 2002). Die Bildung von Hyaluronsäure ist manganabhängig.

Das Stroma

An die Basalmembran grenzt das Stroma, der dickste Teil der Hornhaut, bestehend aus fast 80% Wasser und einem Teil Kollagen. Es sind auch hier keine Blutgefäße vorhanden, so dass die Versorgung mit Nährstoffen über Diffusion erfolgt. Eine hohe Qualität des Kollagens in Bezug auf die Lichtdurchlässigkeit ist maßgeblich durch Kupfer und Mangan beeinflußt.

Die Descemet Membran

Die darauf folgende sogenannte Descemet Membran soll das Auge speziell vor Infektionen und Verletzungen schützen und verfügt daher über unterschiedlich vom Stroma angeordneten kollagenen Fasern. Darunter befindet sich das Endothel als am weitesten innen gelegene Schicht der Hornhaut. Die Aufgabe des Endothels besteht darin, die Diffussion der Flüssigkeit vom Augeninneren in das Stroma und wieder zurück zu pumpen.

Ein beschädigtes Endothel kann zur Eintrübung des Auges führen. Das Endothel regeneriert sich schlecht, so dass eine Verletzung zum gefürchteten Hornhautödem und schließlich zur Erblindung führen kann.

Verletzungen der Hornhaut

Die Hornhaut ist ein hochregeneratives Organ und heilt bei kleinen Verletzungen relativ schnell, noch bevor Infektionen das Auge schädigen können. Bei stärkeren Läsionen dauert die Heilung länger und es treten erhebliche Schmerzen auf. Tränenträufeln, Rötung und Lichtempfindlichkeit können auftreten. Erst bei tiefen Wunden kommt es zur Reduktion der Sehkraft bis zur Blindheit.

Der Glaskörper

Unter der Hornhaut befinden sich die Aderhaut, gefolgt von der Netzhaut. Darunter liegt der Glaskörper, der den größten Teil des Augapfels ausfüllt. Der Glaskörper des Pferdeauges ist eine gelartige Substanz und besteht zu 98% aus Wasser, welches durch das Wasserbindungsvermögen von Hyaluronsäure gebunden ist.

Mit dem Alter kann es zu degenerative Veränderungen des Glaskörpers kommen. Diese werden als Glaskörpertrübungen wargenommen.  So kommt es alters- oder auch nährstoffbedingt zu einem Abbau oder Akkumulierung der Proteoglykane (Hyaluronsäure) im Glaskörper und dieser trocknet quasi aus. Die durch Entmischung entstandenen Eintrübungen könnten beim Pferd  zu visuellen Fehleinschätzungen führen.

Was sagt die Naturheilkunde?

Dem Auge wird eine große Bedeutung im Rahmen der Lebergesundheit zugesprochen. Das Auge wird auch als Entgiftungsorgan der Leber betitelt. Bei Bindehautentzündungen oder Zersetzungen der Hornhaut sowie langwierigen Heilungsvorgängen sollte die Futter- und Krankheitshistorie des Pferdes mit beurteilt werden. Schlechte Grundfutterqualitäten, Silagefütterung oder die Überflutung des Organismus mit Medikamenten oder chemischen Futterzusätzen (Aroma-, Konservierungsstoffe etc.) schädigen die Leber schleichend und können Augenprobleme forcieren. Auf der anderen Seite kann eine leberschonende und vitalstoffreiche Fütterung mit ausreichender Menge an Spurenelementen die Heilung bescheunigen.

Fütterungsvorschlag bei Hornhautverletzungen oder Bindehautentzündungen:

Neben hochwertigem Heu und Stroh ist die Kraftfutterration auf etwaige Zusatzstoffe zu überprüfen (Aromastoffe, Konservierungsstoffe, ebenso ätherische Öle, die zur Konservierung verwendet werden), um einer zusätzlichen Belastung der Leber entgegenzuwirken. Eine auf den speziellen Bedarf ausgerichtete Nährstoffversorgung ist die Basis für Heilung, die letztendlich von dem ausreichenden Vorliegen essentieller Bausteine abhängig ist. Nährstoffmängel im Bereich der Spurenelemente stören die Bildung von sensiblen Gewebefraktionen. Ebenso kann die körpereigene Bildung von Makromolekülen beeinträchtigt sein.


Nr. 4 Goldwert versorgt das Pferd mit organisch gebundenen Spurenelementen, allen voran Zink, Kupfer, Mangan und Selen. Die Spurenelemente sind als Cofaktoren am enzymatischen Aufbau von Kollagen, Hyaluronsäure und Mucopolysaccariden beteiligt.

Nr. 17 Feuerstrahl  liefert hochbioverfügbar schnell resorbierbare Vitamine.

Nr. 5 Frühlingserwachen versorgt Ihr Pferd mit bitteren Kräutern in einer Artischocken/Mariendistelbasis


 

Dr. Susanne Weyrauch-Wiegand November 2016 überarbeitet 2020 ©

Foto:©henrie- stock.adobe.com

Zum Shop
Verstanden

Wir verwenden Cookies, um unsere Webseite für Sie möglichst benutzerfreundlich zu gestalten. Wenn Sie fortfahren nehmen wir an, dass Sie mit der Verwendung von Cookies auf unserer Webseite einverstanden sind. Weitere Informationen finden Sie in unseren Datenschutzbestimmungen.