Beweglichkeitseinschränkungen beim Pferd

Wenn mit der Kälte auch die Zipperlein kommen

Kürzer werdende Tage, eine geringere Sonneneinstrahlung und der Fellwechsel führen bei nicht wenigen Pferden zu Veränderungen im Bewegungsablauf. Mit der Kälte steigt die Wahrscheinlichkeit, dass es zu Gelenksblockaden kommt. Die Muskulatur braucht länger, um sich auf zu wärmen. Das faciale Bindegewebe zeigt seine Schwachstellen.

Angenehme warme Temperaturen und viel Sonnenschein haben noch im September 2016 das Gefühl vermittelt, der Sommer würde niemals enden. Aber auch der erfreuliche Herbstbeginn birgt mittlerweile starke Abkühlungen in der Nacht. Viele Pferde verlieren trotz reichlich Heufütterung an Gewicht. Der Fellwechsel hat eingesetzt, was am Dichterwerden des Felles unschwer zu erkennen ist.

Kühle Temperaturen machen unbeweglich

Viele Reiter merken im Herbst, dass die Pferde in der Rittigkeit deutlichen Schwankungen unterliegen. Gerade bei modernen Sportpferden, deren Bänder, Sehnen und Muskeln auf großzügige Bewegungsabläufe ausgerichtet sind, bedürfen einer gezielten Pflege des Bewegungsapparates.

Die Reparatur von Microläsuren, die kontinuierliche Regeneration der Faszien als Führungsbahnen für Sehnen und Muskeln und die Instandhaltung eines gesunden Bindegewebes erfordern spezielle Nährstoffe. Der Nährstoffbedarf des heutigen Reitpferdes unterscheidet sich doch sehr deutlich vom Nährstoffbedarf des Sportpferdes vor 40 Jahren. Wer schon einmal die Möglichkeit hatte, in alten Zeitschriften der siebziger Jahre zu schmökern, stellt mit Erstaunen fest, wie holzig, teilweise klobig manche Pferde auf den Fotos aussehen. Die "Bewegungskünstler" der siebziger Jahre würden heute in keiner Hengstkörung mehr Aufsehen erregen.

Grundfutterqualität verändert

Auch in der Nährstoffzufuhr im Grundfutterbereich hat sich einiges in den letzten Jahren geändert. Die Heuqualität hat deutlich gelitten, einmal durch die immer stärker werdende maschinelle Bearbeitung, einmal durch die starken Kalkungen, die aufgrund der hervorgerufenen pH-Verschiebungen zu einer Spurenelementverarmung der Pflanzen führen. Die in den vor allem in den 90er Jahren propagierte Fütterung von Silage an Pferde hat ihre Spuren hinterlassen. Vor allem führt die Fütterung von Silage an Jungpferde zu Einschränkungen der Entwicklung eines gesunden Bindegewebeapparats.

Der hiermit in jedem Fall schwer zu deckende und heute deutlich veränderte Nährstoffbedarf trifft jetzt auf kältere und die Beweglichkeit einschränkende Temperaturen.

Unsere Fütterungsempfehlung bei kältebedingten Beweglichkeitsstörungen:

 

Nr. 1 Alles fliesst
50g (drei Messlöffel)


Nr. 9 Leben ist Bewegung
20g (zwei Messlöffel)


Dazu qualitätvolles Heu, sauberes Futterstroh und der selbstverständlich der Leistungsabforderung entsprechende Mengen an Kraftfutter.

Kraftfutter wie Hafer, 08/15 Grundstein oder Nr. 20 Sonnenberg sind frei von Konservierungs-, Aroma- oder Süßstoffen. So wird die Leber nicht belastet. Denken Sie daran, dass jegliche Leberbelastung die Muskelentwicklung und Lockerheit des Pferdes einschränkt!

Diese Futterempfehlung kann bei Pferden, die sich sehr schwer mit dem Fellwechsel tun noch zusätzlich mit Zn Zink ergänzt werden, das in diesem Fall nur als 4 wöchige Kur mit 30g dazugefüttert wird.

 

Foto: fotolia: #116612700 | Urheber: animaflora

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