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Die Säulen der Gesundheit

Bedarfsgerechte Ernährung und Entgiftung

Ernährung ist ein sehr vielschichtiges Thema. Fehler in der Ernährung zeigen sich oft verspätet und dann plötzlich relativ krass. Meist ist durch eine lange Krankengeschichte die fehlende Nährstoffzufuhr als wahre Ursache nicht mehr auszumachen. Daher sind bestimmte Ernährungsrichtlinien beim Pferd, Hund, aber auch beim Menschen dringend und der Reihe nach einzuhalten!

Der tägliche Nährstoffbedarf eines jeden Individuums sollte durch die Ernährung gedeckt werden. Das klingt einfach, stellt aber aber die größte Kunst dar!

Bedarfsgerechte Nährstoffzufuhr

Eine bedarfsgerechte Ernährung ist die Basis, um langfristig gesund zu bleiben. Sinnvoll ist daher das Wissen um den Nährstoffbedarf sowie die Inhaltsstoffe der Nahrungs- bzw. Futtermittel.

Der Bedarf wird der Zufuhr gegenübergestellt und sollte ausgewogen sein. Meist jedoch ist ein Nährstoffmangel bereits rein rechnerisch nachweisbar. Überdosierungen an bestimmten einfachen Nährstoffen wie Eiweiß, Calcium oder Vitamin A sind jedoch beispielsweise beim Pferd nicht selten.

Die ängstliche Überbewertung von Überdosierungen jedoch öffnet Mängeln im Bereich der anderen Nähr- und Vitalstoffe Tür und Tor und führt zu verheerenden meist sogar nachhaltigen gesundheitlichen Problemen.

Neben der klassischen Berechnung der Futterration werden zur Überprüfung einer bedarfsgerechten Ernährung von Laien oft Blutbilder verwendet. Blutbilder sind jedoch vorrangig dazu geeignet, besonders hervorstechende Nährstoffmängel als Ursache möglicher ernährungsbedingter Erkrankungen aufzuzeigen. Haarmineralanalysen müssen aufgrund der Unsicherheit der Referenzwerte mit Vorbehalt betrachtet werden.

Vermeidung kontamininierter Futtermittel

Der nächste, reichlich unterschätzte Faktor für die Gesundheit ist die Belastung von Futter- oder Lebensmitteln durch Verderb. Dazu zählen z.B. beim Pferd verschimmeltes Heu und Stroh, grauer Hafer, aber auch Silage. Beim Menschen sind es Gammelfleisch oder schimmelige Marmelade.  Ob beim Menschen, Pferd oder Hund können Mycotoxine (Gifte der Schimmelpilze, wie zum Beispiel Aflatoxine) oder Biogene Amine (Histamin, Putrescin oder Cadaverin aus Silage) langfristig die entgiftenden Organe (Leber, Niere, Darm) schädigen und damit auch das Immunsystem schwächen. Hunde sind zwar gegenüber den biogenen Aminen, die auch als Leichengift bezeichnet werden relativ tolerant, aber auch hier zeigt sich, dass hochwertiges frisches Futter oft besser vertragen wird.

In jedem Fall sollte - um "Vergiftungen" und Stoffwechselbelastungen zu vermeiden, auf eine qualitativ hochwertige Fütterung bzw. Ernährung geachtet werden.

Vermeidung von Noxen und Xenobiotika

Jeder von uns weiß, dass Toxine (Gifte), zu denen Dioxin, Arsen oder Asbest zählen, den Tod bringen können.

Weniger bekannt ist, dass das bei den Noxen (zum Beispiel Konservierungsstoffe, Aromastoffe, Farbstoffe, Mittel zur Haltbarmachung, Süßstoffe) viel subtiler geschieht.

Hierzu zählen auch die sogenannten Xenobiotika (chemische Verbindungen, die dem biologischen Stoffkreislauf eines Organismus oder natürlichen Ökosystemen fremd sind (z.B. Pestizide, Herbizide)).

Hier sind die jahrelange Aufnahme, die Akkumulation verschiedenster Stoffe oder individuelle Organschwächen auschlaggebend für den Schaden, der angerichtet werden kann. Betroffen sind meist Darm. Leber, Niere oder die Haut als finales Ausscheidungsorgan.

Körperliche Entgiftung anstreben und erhalten

Es wird sehr viel über Entgiftung gesprochen, ohne dass wirklich verstanden wird, was dahinter steckt. Entgiftung heißt nicht nur über bestimmte Organe wie Leber, Niere oder Haut "Gifte" auszuscheiden, sondern es stecken diffisile biochemische Prozesse dahinter, die erst entsprechende Metaboliten entwickeln, bevor sie dann ausgeschieden werden können. Die bloße Anregung der Entgiftungsorgane ist mit Zwiespalt zu betrachten.

Noxen bzw. Xenobiotika blockieren oder stören den Hauptentgiftungsweg u.a. endogener Giftstoffe (z.B. Porphyrine, biogener Amine, Alkohole).

Von außen zugeführter Gifte (ektogene Gifte) oder endogene Gifte (durch den Stoffwechsel selbst produzierte Metaboliten, die abgebaut werden müssen) gelangen unweigerlich in die Leber. 

Bei von außen zugeführten Giften besteht noch die Möglichkeit, dass sie die Darmbarriere nicht überschreiten und über den Kot den Körper wieder verlassen können.

Körperliche Entgiftungssysteme benötigen eine größere Anzahl essentieller Stoffe als Cofaktoren (B-Vitamine, Zink, Selen, Glutathion, Mangan u.v.a.). Ist der Bedarf nicht gedeckt kommt es zu „Vergiftungserscheinungen“ bzw. chronischen Krankheitsbildern.

Alle giftigen Stoffe und Stoffwechselmetaboliten gelangen in die Leber. Hier wird auf enzymatischen Weg ein so genannter "Giftungsprozess" eingeleitet, dabei werden viele Stoffe durch Enzymaktivität kurzfristig noch giftiger in ihrer Wirkung, bevor sie dann mithilfe von Nährstoffliganden entweder wasserlöslich gemacht werden oder auf anderem Weg eine Verbindung eingehen, mit der sie den Körper verlassen können.

Ohne Nahrungsbausteine keine Entgiftung!

Das ist ein Prozess, der begleitende Nährstoffe kostet wie zum Beispiel Spurenelemente und Vitamine, die Cofaktoren für das enzymatische Wirken sind. Dieser Vorgang wird auch Biotransformation genannt. Eine Schlüsselrolle übernimmt hierbei der Vorgang der Oxidation durch Cytochrom P 450 Monooxigenasen.  So entstehen lösliche, mobile und in vielen Fällen kurzfristig toxischere Metaboliten. 

Es folgt die Konjugationsphase.  Hierbei kommt es zu einer Verbindung des Substrates mit einem wasserlöslichen Molekül zum Zweck der Ausleitung. Diese Konjugationen  sind nicht immer substratspezifisch! Fehlen Partner, ist die Entgiftungszeit erhöht (Entgiftungspartner sind u.a. Glutathion, Sulfat, Glyzin, Taurin,  Glucuronsäure, Glutathion, Methylgruppen, Zink, Mangan, Kupfer).

Nachteile durch "Giftstoffbindung"

Eingesetzt werden heutzutage gerne Substanzen, die in der Lage sind, Schwermetalle und Giftstoffe zu binden und so aus dem Körper heraus zu transportieren. Bekannt sind Kieselgur oder Benonit. Diese Stoffe zeichnen sich durch ihre chemische Innertheit und die sehr poröse Struktur mit extrem hohem Oberflächenanteil aus. Meist bleibt von Anwendern unbeachtet, dass mit längerfristiger Anwendung auch essentielle Spurenstoffe irreversibel gebunden werden und dem Körper so nicht mehr zur Verfügung stehen können. Der Einsatz solcher Stoffe kann keine Dauerlösung sein!

Wegen des teilweise hohen Aluminiumgehalts wurde Bentonit vom Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR)  bereits für den Humanbereich verboten.

Jegliche Aktivitäten, die auf eine "sogenannte Entgiftung" zielen, müssen von einer bedarfsgerechten Nährstoffzufuhr unterstützt sein.

Nachhaltiger Ausgleich von Mangelsituationen

Frühere Zeiten nicht kontinuierlicher Bedarfsdeckung durch fehlende Nährstoffe sowie Zeiten eines höheren Nährstoffbedarfs hinterlassen ihre Spuren im Organismus. Es muss ein großes Anliegen sein, langfristig entstandene Mängel auszugleichen. Nur unter dieser Voraussetzung kann gewährleistet werden, dass Erkrankungen, die nährstoffmangelbedingt sind, nicht auf die eine oder andere Weise ihr Gesicht zeigen.

Erst durch eine nachhaltige Substitution können Mangelsituationen ausgeglichen werden. Es ist langfristig besser, den täglichen Nährstoffbedarf auszugleichen und mit entsprechenden Nährstoffen grundsätzlich zu substituieren, als panikartig mit Monosubstanzen nur punktuell anzusetzen.

Vor der "Entgiftung" muss in jedem Fall die bedarfsgerechte Nährstoffoptimierung zur Ermöglichung biochemischer Umwandlungsprozesse stehen.

Organspezifische Unterstützung

Erst jetzt kommt der Einsatz von Kräutern, feinstofflichen Medikationen oder auch die Schulmedizin zum Einsatz für die Gesundheit. Sie müssen die letzte Maßnahme sein im Rahmen der gesundheitlichen Entwicklung und sind nahezu undenkbar ohne die Berücksichtigung oben stehender Punkte!

Foto: fotolia Datei: #123469255 | Urheber: pimmimemom

Dr. Susanne Weyrauch-Wiegand © Dezember 2014 überarbeitet 2020©

 

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