Vitamin E - der Entzündungskiller
Warum natürliches Vitamin E dem synthetische vorzuziehen ist
Vitamin E wurde 1922 erforscht, ist sehr hitzestabil, gehört zu den fettlöslichen Vitaminen und lässt sich im Körper eine gewisse Zeit speichern. Pferde nehmen in der Natur das Vitamin E vorwiegend durch ölhaltige Grassamen auf. Dort dient es als Schutz der in den Grassamen reichlich enthaltenen Omega-3-Fettsäuren.
Da viele Pferde keine Gelegenheit haben, aussamendes Gras zu fressen und während der Heuwerbung die Grassamen oft auf dem Acker zurückbleiben, macht eine zusätzliche Fütterung von Vitamin E durchaus Sinn.
Dies gilt vor allem für Pferde, die einen erhöhten Bedarf an antioxidativen Nährstoffen haben wie Sportler (v.a. Rennpferde), alte Pferde und Zuchtstuten. Die Funktion als Antioxidants und seine Bedeutung für den Muskelstoffwechselhat das Vitamin E zum sogenannten Leistungsvitamin avancieren lassen. Seine Bedeutung für die Gesunderhaltung der Blutgefäße und zur Bekämpfung von Entzündungen sind hoch.
Vitamin E schützt den Energie- und Fettstoffwechsel ...
Die Hälfte des Vitamin Es im Körper befindet sich innerhalb der Mitochondrien, den Kraftwerken der Zelle, in denen ständig Fett zu Energie umgebaut wird.
Hier besteht ständig die Gefahr, dass giftige Peroxide (Sauerstoffradikale) entstehen. Je mehr Energie erzeugt werden muss (Hochleistungssportler, Stress), desto mehr Glucose und Fett werden oxidiert und desto höher ist die Gefahr, dass freie Radikale entstehen, die die zellzerstörend wirken.
Vitamin E schützt vor allem in der fettsäurehaltigen Zellmembran die empfindlichen ungesättigten Fettsäuren vor der Oxidation, sprich vor dem Ranzigwerden. Das macht Vitamin E zu dem Zellschutzvitamin schlechthin!
...und ist stark gegen Entzündungen
Eine weitere Wirkungsweise von Vitamin E ist der Schutz vor Entzündungen im Bereich der Gelenke (z.B. bei Arthritis). Vitamin E spielt eine große Rolle als Hemmer entzündungsfördernder Stoffe (Leukotriene). Der Bedarf an Vitamin E steigt bei Erkrankungen, bei denen Entzündungen eine Rolle spielen, wie. z.B. Hufrehe, Sehnenverletzungen oder Muskelentzündungen.
Ein Mangel führt zum Zelluntergang
Im Falle eines Vitamin E- Mangels können die Zellen nicht mehr ausreichend geschützt werden. Es kommt zu Leberveränderungen, zur Kapillar- und Nervenschädigung, sowie zu Fruchtbarkeitsstörungen. Gerade Letztere haben dem Vitamin auch den Beinamen „das Fruchtbarkeitsvitamin“ gegeben. Ein Mangel an Vitamin E führt langfristig nicht nur zu Schäden an der Skelett- sondern auch an der Herzmuskulatur. Das Immunssystem leidet unter einer abnehmende Antikörperbildung. Bei Fohlen kann sich ein Vitamin E-Mangel in Form der Gelbfettkrankheit zeigen, bei der die ungesättigten Fettsäuren im Unterhautgewebe oxidieren und eine gelbe Farbe annehmen.
Synthetisches oder natürliches Vitamin E?
Diese Frage kann deutlich zu gunsten des natürlichen Vitamin es beantwortet werden! Der tägliche Bedarf eines Pferdes an Vitamin E ist von der Leistung sowie vom Lebensalter abhängig. Ein erwachsenes Pferd mit 600 Kilogramm benötigt etwa 600 Milligramm Vitamin E pro Tag. Leistungs- und Zuchtpferde benötigen entsprechend mehr, teilweise bis 400 Milligramm pro 100 Kilogramm Körpergewicht im Höchstleistungsbereich. Dieser Bedarf bezieht sich auf die Zufuhr des synthetisch hergestelltem, bei weitem günstigeren Vitamin E, welches aufgrund verschiedener enthaltener Isomere leider nur bei einer Wirksamkeit von etwa 50% liegt.
Das natürliche Vitamin E besteht nicht aus einem einzelnen Molekül, sondern aus (d)-Alpha-Tocopherol, Beta-,Gamma- und Delta-Tocopherol, den verschiedenen Formen von Tocomonoenolen und Tocotrienolen. Es ist mittlerweile belegt, dass seine Wirkung durch diese Wirkstoffvarietät wesentlich effektiver ist als die des synthetisch hergestellten. Natürliches Vitamin E weist eine dreifache Verweildauer im Plasma auf und kann im Gegensatz zu synthetischem Vitamin E nach sechswöchiger Gabe im peripheren Gewebe nachgewiesen werden.
Der Bedarf an natürlichem Vitamin E kann dementsprechend um 30 bis 40 Prozent niedriger angesetzt werden. Als Mischfutterzusatz wird aus Kostengründen das synthetisch hergestellte Vitamin E verwendet.
Der tatsächliche Bedarf hängt also von der Art des Vitamin Es (natürlich?) und von der Zufuhr weiterer Antioxidantien, wie Vitamin C und antioxidativen Nährstoffen (aus Traubenkernen, Grünteeextrakt oder Kräutern) ab. Solche Kombinationen von Antioxidantien haben eine nachweislich umfassendere Schutzwirkung als reines Vitamin E.
Die besondere Bedeutung der Gamma-Tocopherole im Vitamin E natürlicher Herkunft
Im Gegensatz zum Alpha-Tocpherol ist das Gamma-Tocopherol in der Lage, Stickstoffradikale (Stickstoffoxide und Stickstoffperoxide) abzufangen, die multiple Krankheitserscheinungen auslösen können. Daraus resultiert Studien zufolge seine ganz besondere Bedeutung bei der effektiven Bekämpfung von Entzündungen.
Diese Wirkung ist bei künstlichem Vitamin E in dieser Form nicht zu erwarten, da hier vorwiegend nur die Racemate des Alpha-Tocopherols vorliegen. Gamma-Tocopherol wirkt unter anderem auch dadurch entzündungshemmend, da es das für Entzündungen verantwortliche Enzym Cyclooxygenase-2 hemmt, zu was Alpha-Tocopherol nicht primär in der Lage ist. Gamma-Tocopherol hat auch eine schützende Wirkung auf die Bauchspeicheldrüse in dem es Letztere vor den zerstörenden Einflüssen von dem in den Makrophagen gebildeten Interleukin bewahrt. Auch seine antioxidative Wirkung, vor allem im Rahmen der Herz-Kreislauf-Gesundheit ist der von Alpha-Tocopherol bei weitem überlegen. Natürliches Vitamin E hat auch einen höheren zellschützenden Effekt (Stabilität der DNA) und bietet einen besseren Schutz für die Muskulatur. (L.MacWilliam, 2006)
Natürliche Vorkommen
Vitamin E wird ausschließlich von Pflanzen synthetisiert. Die höchsten Gehalte weist Weizenkeimöl auf (2,4 Gramm Vitamin E pro Liter Öl). Aber auch in Sonnenblumen und Maiskeimöl ist das Verhältnis von mehrfach ungesättigten Fettsäuren zu Vitamin E sehr günstig. Die Verfütterung ganzer Ölfrüchte oder kaltgepresster Öle hat Vorteile für den Erhalt natürlichen Vitamin E´s.
Obschon Vitamin E sehr hitzestabil ist, kann bei herkömmlichen Verarbeitung von Ölen ein Teil des Vitamin E verloren gehen. Daher sollte bei einer Ölfütterung Vitamin E zugefüttert werden, und zwar je 100 Milliliter Öl zusätzliche 100 bis 200 Milligramm Vitamin E, (vom natürlichen Vitamin E ensprechend weniger), um die Peroxidbildung beim Umbau der Fette im Körper zu begrenzen.
Im Raufutter finden wir je nach Qualität 20-100 Milligramm Vitamin E je Kilogramm, in frischem Gras 25-80, in etwas älterem Gras nur noch fünf bis 15 Milligramm je Kilogramm Vitamin E. Mit der Lagerung, sehr hoher Hitze Hitze oder Strahlung baut sich das Vitamin E ab.
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Dr. Susanne Weyrauch-Wiegand 2011, überarbeitet im Mai 2020©