Jod - Spurenelement aus dem Meer
Der Jodbedarf des Pferdes ist im Normalfall gedeckt
Jod wird mit der Schilddrüse und damit dem Grundumsatz in Verbindung gebracht. Tatsächlich wird Jod hauptsächlich in der Schilddrüse gespeichert. Dort liegt es unter anderem als Hormon Trijodthyronin und Thyroxin vor.
Störungen bei der Bildung dieser Hormone können durch Glucosinolate aus Raps, Ackersenf oder Weißklee ausgelöst werden.
Jodmangel beim Pferd
Ein Mangel an Jod bzw. den oben genannten Hormonen führt zur Ausbildung eines Kropfes (Struma). Damit verbunden sind ein Sinken des Grundumsatzes, was mit Frieren einhergehen kann. Weitere Nährstoffmangel-Situationen an diesem Spurenelement sind aus der Nutztierhaltung bekannt wie Wachstumsstillstand oder -verzögerung, Alopezie (Haarausfall), bei Stuten Aborte, Resorptionen und Zyklusstörungen. Neugeborene unter Jodmangel sind lebensschwach.
Hinweise auf einen Jodmangel können auch Appetitlosigkeit und Lethargie bis hin zum Tod sein.
Jodbedarf des Pferdes
Der Bedarf an Jod liegt bei ca. 0,2 mg pro Kilogramm Futtertrockenmasse, also bei etwa 2 bis 3 mg pro Tag bei einem 600 kg schweren Großpferd. Heu ist prinzipiell in der Lage, den Jodbedarf zu decken, liegt der Gehalt an Jod im Heu zwischen 0,2 und 0,3 mg pro Kilgramm Trockensubstanz. Der Bedarf an Jod wird sicherlich im nördlichen Raum leichter gedeckt als in südlichen Gefilden. Weitere Jodquellen sind Meersalz, Algen, Fisch- bzw. Muschelprodukte oder Mineralfutter. Mit 10g Meersalz nimmt das Pferd bereits 0,2mg Jod zusätzlich auf. Der Jodgehalt von Algen schwankt zwischen 50 bis 5000 mg ro Kilogramm.
Ein Überangebot von über 20 mg Jod pro Tag führt laut Professor Meyer bei tragenden Stuten zu Fehlentwicklungen des Fohlens.
Dr. Susanne Weyrauch-Wiegand 2017©