Hotspots beim Hund

Warum Barfen so großen Erfolg bringt aber auf was es noch ankommt

Hot Spot heißt übersetzt: Heißer Punkt und ist eine recht gute Beschreibung für ein Phänomen, welches bei allen Rassen unterschiedlicher Herkunft ein mittlerweile großes  Problem darstellt. Bei der auch als akut nässenden Dermatitis bezeichneten Problematik leidet der Hund unter geschwollenen, juckenden,  entzündeten und nicht selten hochroten runden Hautstellen. Besonders oft sind die Pfoten betroffen, die auffallend häufig und später fast manisch geleckt werden. Ein übelriechendes  Wundsekret wird ausgeschieden.

Im allgemeinen werden die betroffenen Hunde mit Antibiotika, Schwefelsalben und einer ganzen Reihe von Chemikalien behandelt. Begleitet von Milben- oder Pilzbefall wird vom Tierarzt häufig auch eine Allergie diagnostiziert. In den allermeisten Fällen - meist wenn die schulmedizinischen Methoden im Sand verlaufen liegt der Verdacht nahe, dass der Hotspot im Zusammenhang  mit der Ernährung des Hundes steht und es sich möglicherweise um eine Nahrungsunverträglichkeit in Kombination mit einem Mangel an hautschützenden Nährstoffen sowie einer mehr oder weniger belasteten Leber handelt.

Was hat eigentlich Ethoxyquin im Hundefutter verloren?

Der Wirkstoff Ethoxyquin ist ein Futtermittelzusatzstoff,  der aufgrund seiner antioxidativen Eigenschaften das Ranzigwerden von Fetten verhindert. Unter der Bezeichnung E 324 darf er in der EU mit einem Höchstgehalt von 100 mg pro Kilo in Futtermittel für Hunde eingemischt werden (150mg für alle anderen Tierarten).

Das Interessante daran ist, dass Ethoxyquin bis 2011 als Pestizid zugelassen, von der EU aber als akut toxisch und gesundheitsschädlich eingruppiert wurde.

Gerade bei fetthaltigen Hundetrockenfutter laufen die eingesetzten Fette, vor allem die mehrfach ungesättigten Fette aus Fischen oder pflanzlichen Ölen naturgemäß Gefahr, ranzig zu werden. Es kommt zu luft- und temperaturabhängigen Oxidationen und damit zu einem Zerfall der Fette,  die dann keinen ernährungsphysiologischen Wert mehr haben.

Antioxidantien schützen die Fette vor dem Ranzigwerden. zu den natürlichen Antioxidantien gehören Vitamin C, Vitamin E oder zum Beispiel Rosmarinöl. Ethoxyquin gehört zu den chemischen Vertretern der Antioxidantien.

Nebenwirkungen eines Futtermittelzusatzstoffes

Da es unter anderem durch den Verzehr und die Anreicherung von Ethoxyquin bei Hunden zu pathologischen Veränderungen der Leber, der Schilddrüse und der Niere kommt und beim Menschen bereits das Entstehen von Dermatitiden (entzündliche Reaktionen der Haut) beobachtet wurden, besteht mittlerweile eine Übergangsbestimmung, dass entsprechende Mischfutter noch bis zum 28.3.2018 und in Ausnahmen bis 31.3.2020 in Verkehr gebracht werden dürfen.

Auch wenn wir hier nur ein Beispiel für einen Futtermittelzusatzstoff zeigen,  kann man sich sehr gut ausrechnen, mit wie viel Chemikalien der Hund - vom Besitzer unbewusst - durch die Fütterung belastet werden kann.

Wer dem Hund selbst kocht, weiß eher was drin ist

Das ist  auch der Grund, warum sehr viele Hunde auf das Barfen sehr positiv reagieren. Allerdings ist beim Barfen auf eine entsprechende Mineralstoff-, Spurenelement- und Vitaminversorgung zu achten. Manche Hunde sind derartig lebersensibel, dass - zur Vermeidung der Entwicklung eines Hotspots - bei der Fleischfütterung sogar biologische Qualitäten gefüttert werden müssen, da Rinder und andere Nutztiere ebenso mit Futtermittelzusatzstoffen gefüttert werden.

Vorsicht auch bei den vielen vor allem leicht feuchten Leckerlies, die mehr oder weniger unbedacht an den Hund gefüttert werden.

Produkte, bei denen Zuchtfischzutaten verwendet sollten bei so sensiblen Hunden nicht gefüttert werden, da im Fischfutter lange keine Mengenbegrenzungen bezüglich Ethoxyquin galten und große Mengen dieses Futtermittelzusatzstoffes eingesetzt wurden, um das extrem fetthaltige Fischfutter stabil zu halten.

Nach einer Futterumstellung ist auf eine  erhöhte Zulage an Spurenelementen zu achten, da die Haut einen sehr großen Nachholbedarf bezüglich der Regeneration hat.

 

Dr. Susanne Weyrauch-Wiegand Juni 2018

 

Foto: Fotolia: #143946121 | Urheber: Mila

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