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Leinsamen

Ein traditionelles Pferdefutter

Leinsamen gilt in der Pferdefütterung als sehr wichtiger Lieferant essentieller Fettsäuren. Tatsächlich liegt der Gehalt mit 50 bis 56% Omega-3-Fettsäuren im Fettgehalt von insgesamt ca. 30 bis 40% Fett am höchsten im Vergleich zu allen anderen Ölfrüchten.

Bekannt ist der Leinsamen aber auch für seinen hohen Gehalt an wertvollen Schleimstoffen, die in der Lage sind, die sensiblen Magen- und Darmschleimhäute auszukleiden und zu pflegen.

Leinsamen werden als verdauungsregulierendes Futter eingesetzt, da die Schleime in den Schalen enthalten sind, die durch Wasseraufnahme quellen können.

Die Schleimstoffe setzen sich aus den Zuckern Xylose, Galactose und der Galacturonsäure zusammen und werden beim Pferd vollständig im letzten Teil des Dünndarms verdaut.

Bei Magengeschwüren und zur Vorbeugung derer hat sich der Leinsamen als traditionelles Heilmittel bewährt, weswegen er in keinem Mash fehlen darf.

Inhaltsstoffe

Leinsamen ist einreich an Lecithin. Lecithin ist Bestandteil der Zellmembran tierischer und pflanzlicher Lebewesen und sorgt dafür, dass die Zellen ihre Membran aufrechterhalten können.

Weniger bekannt ist, dass der Leinsamen auch hochwertige Proteine enthält. Natürlich ist der Leinsamen reich an Mineralien. So kann man was die Ernährungsqualität betrifft davon ausgehen, dass die Fütterung von ganzem Leinsamen als naturbelassenem Futter der Fütterung von Leinöl oder Leinkuchen überlegen ist.

Cyanogene Glycoside

Da Leinsamen cyanogene Glycoside enthält, die als Vorstufe der Blausäure gelten wird die Fütterung von Leinsamen beim Pferd limitiert.

Bei cyanogenen Glykosiden handelt es sich um Blausäure (Cyanid), die an einen Zuckerrest gebunden ist und damit nicht toxisch ist. Der Abbau erfolgt dann enzymatisch über die β-Glucosidase im Dünndarm, welche die cyanogenen Glykoside in den Zucker und die giftige Blausäure aufspaltet.

Bei einer Leinsamenmenge von 100g Leinsamen geht man von einer möglichen Bildung von  20 bis 50 mg Cyanid aus. Bei der Verfütterung größerer Mengen (über 300g bis 500g am Tag) sollte der Leinsamen zur Inaktivierung der Vorstufen entweder abgekocht werden Eine tägliche Fütterung von 250g am Tag beim Großpferd scheint problemlos.

Fütterungsmenge

Leinsamen kann bei Großpferden mit 200g täglich problemlos verfüttert werden. Bei höheren Mengen sollte man den Leinsamen aufkochen. Gerne wird er zusammen mit Weizenkleie als Mash warm verabreicht. In dieser Form hat er sich als Vorbeugung gegenüber Magenproblemen und Koliken hoch bewährt.

 

 

 

Dr. Susanne Weyrauch-Wiegand ©2022

 

 

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