Durchfall kann sehr unterschiedliche Ursachen haben

Welche Maßnahmen sind sinnvoll?

Die Darmgesundheit ist eine Frage der Ernährung, des sich entwickelnden Milieus und schließlich einer ausgewogenen Darmflora.

„Die Mikrobe ist nichts, das Milieu ist alles“ ("Le microbe n´est rien, le terrain c´est tout."  Prof. Claude Bernard (1813 - 1878))

Immer mal wieder Durchfall oder unstrukturierter Stuhl beieinträchtigen das Wohlbefinden zwar nicht unbedingt wesentlich, sollten aber Anlass zum Nachdenken geben. Die im Darm lebenden Kolonien von  Mikroorganismen werden oder sind bereits gestört. Eine stabile und wiederstandfähige Darmflora dient langfristig der Erhaltung des gesunden Organismus.

Unter dem "enterischen Nervensystem" (Bauchgehirn) versteht man das komplexe höchst eigenständige Nervensystem des Magen-Darm-Traktes.  Es ähnelt dem Aufbau des Gehirns und ist entwicklungsgeschichtlich weit vor Letzterem entstanden.  Zwischen dem Bauchgehirn und dem Kopfgehirn besteht über den Nervus vagus ein Kommunikationssystem. Das ist der Grund, warum nervöse Störungen zu Bauchweh und schlechtes Essen, bzw. eine schlechte Verdauung zu psychischer Labilität führen können.

Die Darmflora beeinflusst unsere Gesundheit

Mittlerweile weiß man, dass die Zusammensetzung der Darmflora sowohl auf das körperliche als auch das psychische Wohlbefinden einen Einfluss ausüben kann. Die Zusammensetzung der Darmflora wiederum hängt vom Darmmilieu ab.

Der menschliche Stuhl setzt sich aus Wasser, reichlich Darmbakterien, Schleimhautzellen und dem restlichen Verdauungssekret zusammen. Dazwischen befinden sich unverdaute Anteile (Balaststoffe) und Gärungs- bzw. Fäulnisprodukte (organische Säuren, biogene Amine etc.). Im Dickdarm wird dem Stuhl Wasser entzogen. Die Darmperistaltik wird durch festen Stuhl motiviert. Bei Durchfall und unstrukturiertem Stuhl sollte man seine Ernährungsgewohnheiten überdenken.

Dabei ist zu unterscheiden, ob es sich um das plötzliche Auftreten von Durchfall handelt (Infektionen, Vergiftungen, Nebenwirkungen von Medikamenten), bei welchem der Arzt zu konsultieren ist oder ob es sich um chronische Prozesse handelt, bei denen trotz Arztbesuch oft keine Besserung erzielt werden kann.

Nahrungsmittelunverträglichkeiten

In diesen mitunter doch intermittierenden Fällen liegen die Ursachen für weichen oder sehr weichen Stuhl meist in Nahrungsmittelunverträglichkeiten. Dazu zählt vermutlich an aller erster Stelle die Histaminose, dann die Laktoseintoleranz und schließlich die Glutenunverträglichkeit. Auch zu schnelles kaltes Trinken kann Durchfall hervorrufen. Ernährungsfehler sind immer möglich, kein Mensch ist hier fehlerfrei, aber kleine Sünden werden leider sofort bestraft.

Übersäuerung und Leberprobleme

Auch die Übersäuerung des Körpers (seelischer oder sportlicher Stress, Ernährungsfehler) sowie Leberprobleme können die Neigung zu Durchfall erhöhen. Eine Ausschüttung der Gallensäfte bewirkt eine Erhöhung des pH-Wertes im Darm, was der Darmflora entgegenkommt.

Zinkmangelzustände

Eine nicht bedarfsgerechte Zinkversorgung kann weichen Stuhl bis hin zu Durchfall provozieren Daher ist gerade bei Jugendliche, Vegetariern, Veganern und älteren Menschen darauf zu achten, dass der tägliche Zinkbedarf von 15mg am Tag gedeck wird. Der Zinkbedarf ist erhöht bei Infekten, offenen und schlecht heilenden Wunden, Wundliegen, im Wachstum, bei Haut- oder Schleimhautproblemen.

Von der Bedeutung gerbstoffreicher Kräuter

Zu den besonders gerbstoffhaltigen Kräutern gehören Heidel- und Himbeerblätter, Walnussschalen und Eichenrinde. Sie sind in der Lage biogene Amine zu binden und wirken traditionell entzündungswidrig und adstringierend (zusammenziehend).

 

Dr. Susanne Weyrauch-Wiegand Februar 2014 überarbeitet 2020 ©

Foto: fotolia/beeboys
 

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