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Vitamine -

für die Gesundheit und Nervenstärke

Die Vitamine haben ernährungsgeschichtlich gesehen eine ganz besondere Bedeutung, denn die ersten ernährungsbedingten Krankheiten wurden durch das Fehlen von Vitaminen festgestellt (Skorbut als Mangel an Vitamin C bei Seeleuten).

Vitamine sind für den Menschen essentiell. Das heißt, dass sie zwangsläufig durch die Ernährung zugeführt werden müssen. Jedes Vitamin hat - meist als Cofaktor eines oder vieler Enzyme - spezielle Aufgaben im Stoffwechsel. Ein renommiertes Beispiel ist das erst 1955 erforschte Vitamin B12. 

Vitamin B12 als Beispiel für die Bedeutung der Vitamine

Vitamin B12 ist in ein entgiftendes Stoffwechselsystem eingebunden, welches Stickstoffmonoxid-Radikale abfängt und so die Zellatmung und -gesundheit befördert.

Eine ausreichende Zufuhr an Vitamin B12 sorgt für widerstandsfähige, knackige rote Blutkörperchen, die den eingeatmeten Sauerstoff durch die kleinsten Kapillaren bis in die Peripherie des Körpers leiten. Damit wird die Durchblutung von Muskeln, Gehirn, Haut und innerer Organe verbessert, was neben Hochleistungssportlern auch älteren und gestressten Menschen zu Gute kommt.

Ein Mangel an Vitamin B12 wird u.a. für das Entstehen von nitrosativem Stress (und dadurch ausgelöste Mitochondriopathien) verantwortlich gemacht, der wiederum ursächlich für die Entwicklung sogenannter Multisystem-Erkrankungen (Erschöpfung, Antriebslosigkeit, Muskel- und Gelenkschmerzen, Konzentrationsstörungen, Auffassungsschwierigkeiten und Depressionen) sein sollen.

Einer Studie zufolge ist auch der Schweregrad (klinische Symptome) der Alzheimer Erkrankung sowie der Depression abhängig von der Vitamin B12 Versorgung (Mehnert, 2007, Dissertation, Münster).

Der komplexe Aufbau des Nervensystems erfordert spezielle Nährstoffe

Nervenleiden, ob psychischer (Depressionen oder Alzheimer) oder physischer Natur (Hautprobleme, Schmerzen) können die Lebensqualität schwer beeinträchtigen. Chronische Krankheiten, Arthrose oder Verletzungen können den Bedarf an B- Vitaminen erhöhen. Vitamin B - Versorgungslücken können in allen Altersklassen oft überraschend auftreten.

Die bedarfsgerechte Zufuhr aller B-Vitamine, Lecithin und Glutamin ist wichtig für die Regeneration der Nervenzellen. Ein Mangel an Vitamin B führt zu nervösen Störungen, Psychosen und anderen mentalen Problemen. Während der Mangel an Vitamin B1 zusätzlich zu Krämpfen und Lähmungen führen kann, kommt es beim Vitamin B2-Mangel eher zu Schleimhaut- und Hautproblemen.

Ein Vitamin B6-Mangel führt neben Störungen des Nervengewebes zu mangelndem Muskelaufbau. Das Vitamin Biotin wirkt ganz klassisch als Coenzym. In Mangelexperimenten wurden Muskel- und Hautprobleme sowie Haarwachstumstörungen festgestellt. Biotin soll angeblich das Nagelwachstum anregen.

Neben den Vitaminen spielen auch weitere Nährstoffe eine Rolle beim Aufbau der durch ihre große Oberfläche auffallenden Nervenzellen. Diese sind Lecithin und die Aminosäure Glutamin. Glutamin ist hat eine besondere Bedeutung für den Muskelstoffwechsel, die Zellgesundheit, die Denk- und die Merkfähigkeit.

Erkenntnisse zum Thema Vitamin D

Vitamin D ist derzeit im Fokus der Ernährungsforschung. Da zumindest beim Menschen die körpereigene Bildung nicht ausreicht wird eine Supplementierung empfohlen. Mit dem Alter ist die Haut nicht mehr in der Lage so viel Vitamin D3 zu bilden wie in der Jugend. Ein Mangel an Vitamin D steht nicht nur im Zusammenhang mit dem Knochenbau und der Calciumeinlagerung sondern auch mit Störungen des Insulinstoffwechsels und erhöhtem Entzündungsgeschehen sowie der Neigung zum Metabolischen Syndrom. Eine erhöhte Zufuhr an Vitamin D konnte bei menschlichen Patienten mit Glucoseintoleranz die Insulinresistenz signifikant mindern (Pharmazeutische Zeitung Juni 2012).

Leider verändern auch oft hochdosierte Vitamin D Präparate den Vitaminspiegel des Blutes nicht, was auf Leberprobleme hinweisen kann.

Weitgehend unbekannt ist, dass vermehrte Sonnenbestrahlung bzw. eine hochwertige Versorgung mit Vitamin D mit einer verringerten Krebsgefahr (außer bei Hautkrebs) einhergehen soll. Das legen neueste epidemiologische Abschätzungen nahe (Mehmet, Ziya Erkal, Diss. 2005, Laufersweiler Verlag, 2005).vor sich bei wieder ja genau

Bei Vitaminpräparaten auf die Hochwertigkeit achten

Durch unsere heutige Ernährung ist nicht mehr gewährleistet, dass wir wirklich ausreichend mit Vitaminen versorgt sind. Daher macht es manchmal Sinn, kurweise Vitaminpräparate, vor allem im Frühjahr oder im Herbst/Winter einzunehmen.

Studien haben gezeigt, dass der Transport von Vitaminen besser erfolgt, wenn jene in eine Grundlage von Sekundären Pflanzenstoffen eingebunden sind.  Dies können zum Beispiel interessante Nährstoffe sein wie das Myritillin der Blaubeere, das Peonidin-3-O-glucosid oder das Delphinidin-3-O-rutinosid der schwarzen Johannisbeere oder die Polyphenole des Granatapfels. Durch die Einbettung der Vitamine in eine Basis aus antioxidativ wirksamen Nährstoffen wie Anthocyanen aus der Heidelbeere und der Johannisbeere, speziellen Polysacchariden aus der Gojibeere und Lycopin aus der Tomate entsteht ein zusätzlicher "Vitaminspareffekt".

Keine Angst vor Vitaminpillen!

In bestimmten Lebenssituationen oder bedingt durch einseite Ernährungsgewohnheiten kann es zu einem besonderen Anstieg an dem Bedarf an Vitaminen kommen. Wird der Vitaminbedarf dann nicht gedeckt können Erkrankungen die Folge sein.

Die lapidare Behauptung, durch unsere Ernährung sei der Bedarf an Nährstoffen gedeckt ist aufgrund der vielen Forschungsarbeiten und Ernährungsstudien der letzten Jahre für jeden, der sich wissenschaftlich mit der Ernährung auseinandersetzt, schlichtweg aus der Luft gegriffen. Wer solche Meinungen verbreitet handelt fahrlässig, denn Berechnungen zum Bedarf und der tatsächlichen Zufuhr sprechen eine ganz andere Sprache.

Jeder Mangel hat erhebliche Folgen

Auch wenn die folgenden Beispiele erst bei extremen Mängeln (Hunger, Krieg, Entwicklungsländer) auftreten, sind die gesichert: Die Geschichte des Skorbut (Folgen des Mangels an Vitamin C), Beri-Beri (Folgen des Mangels an Vitamin B1), Pellagra (Mangel an Vitamin B3 - Nicotinsäure), Rachitis (Mangel an Vitamin D), Unfruchtbarkeit (Mangel an Vitamin E),  Blindheit (Mangel an Vitamin A) u.v.a, sprechen eine Sprache unsäglichen Leids. Ein leichter Mangel an Vitaminen äußert sich subtil, meist in Leistungseinbußen, nervlichen und psychischen Störungen. Leider ist eine ausreichend hohe Zufuhr noch an eine entweder extrem ausgeklügelte Ernährung oder an die Verabreichung künstlich hergestellter Vitamine gebunden.

 

Dr. Susanne Weyrauch-Wiegand Februar 2014 überarbeitet 2023©

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