Foto: Sigrid Schulze-Elting

Absetzer und Jährlinge -

mit der richtigen Mineralisierung auf das Leben vorbereiten

Die meisten jungen Pferde erleben eine Aufzucht mit sommerlichen Weidegang, nicht selten winterlicher Aufstellung im Stall und dazu eine Fütterung von im ungünstigen Fall Silage bzw. Heulage. Dazu kommt im allgemeinen neben Kraftfutter ein preisgünstiges, sehr einfach strukturiertes Mineralfutter.

Aus diesen Pferden sollen später leistungsfähige Sportpferde werden, denn dazu sind die meisten Pferde ja gezüchtet.

Abgesehen von der Tatsache, dass nur höchsten 15-20 % der jüngeren Pferde wirklich im Sport landen, erleben viele Pferde das sechste Lebensjahr nicht wirklich ohne große Probleme.

Arthrose und degenerativie Gelenkserkrankungen in der Jugend

Es wundert mittlerweile niemanden mehr, wenn immer mehr junge Pferde, die eigentlich genetisch über ein extrem gutes Potenzial verfügen sehr frühzeitig erkranken, meist verbunden mit Knochen-, Sehnen- und Nervenproblemen.

Immer häufiger kommt es zum Entstehen von frühen Knochenzysten. Selbst die Diagnose Arthrose ist bei drei bis vierjährigen ist keine Ausnahme mehr.

Abgesehen von den Fohlen, die aufgrund von Fehlstellungen bereits noch als Milchfohlen operiert werden, ist nicht selten, dass Zwei- und Dreijährige Pferde einer Chip-OP unterzogen werden. 

Erschreckende Bekenntnisse

Ein Züchter aus Oldenburg erklärte mir dazu bereits vor mehreren Jahren, dass die Chip-OP bei einigen seiner Pferde kostengünstiger wäre als die dauerhafte Mineralisierung des gesamten Bestandes. Eine eindrückliche Aussage zum Stand der Fütterung in der heutigen Pferdezucht.

Polarisierend dazu die Aufzucht von Jungpferden, die von manchen Laien betrieben wird. Hier fehlen oft entsprechende Weidegründe und der Trend zur Kraftfutter bzw. getreidefreien Ernährung wird sogar beim Jungpferd fortgeführt unter Inkaufnahme extremer Entwicklungsstörungen.

 

Epigenetik als Ursache für weitere degenerative Erkrankungen

Mittlerweile häufen sich die Vorkommnisse degenerativer Halswirbelprobleme bei modernen Sportpferden. Hier können wir vermutlich davon ausgehen, dass das Kind in den Brunnen gefallen ist.

Allerdings schleicht sich der Verdacht ein, dass das vermeintliche "genetische Problem" in der Realität ein epigenetisches Problem ist und sich aus einer Nährstoffunterversorgung der Mutter, deren Mutter und wieder deren Mutter entwickelt hat, die niemals ausgeglichen wurde durch sparsamen Einsatz an nichtenergieliefernden, den Bedarf deckenden Nährstoffen wie zum Beispiel den Spurenelementen, die für die Skelettentwicklung so wichtig sind.

Skelettdeformationen habe nicht selten ihre Ursache in Nährstoffdefiziten des Muttertieres, was man gut aus der Nutztierhaltung kennt. Hier wäre in der Zukunft anzusetzen.

 

Dr. Weyrauch -Fütterungsvorschlag:

Unser Vorschlag zur Fütterung gesunder Jährlinge und späterer durchhaltekräftiger Sportpferde:

Täglicher Weidegang bzw. im Winter täglicher Freigang

Stroh und Heu von guter Qualität, keinesfalls Silage oder Heulage

Hafer als das am besten verdaulichste Kraftfutter (min. 1 bis 2 kg pro Tag)

eventuell eiweißhaltige Heucobs (Myoalpincobs- Fa. AGROBS) im Winter oder wenn die Grasnarbe nicht mehr genug bietet.

Mineralisierung:

Nr. 21 Beinhart (30g) 2, später ab einjährig 3 (45g) Meßlöffel

Zinkurasan (15g) 1 Meßlöffel im und über die jeweiligen Fellwechsel

Nr. 17 Feuerstrahl (15g) 1 Meßlöffel in der vegetationsarmen Jahreszeit (Oktober bis März)

Die Gabe von Leinöl hat durch den hohen Anteil an Omega-3-Fettsäuren den Vorteil, den hohen Anteil an mehrfach ungesättigten Fettsäuren im Gras in der vegetationsarmen Zeit auszugleichen.

 

Dr. Susanne Weyrauch September 2019 überarbeitet 2022©

 

 

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