Pilzerkrankung Pferd

Hautpilz beim Pferd

Ist bei Pilzerkrankungen die chemische Keule nötig?

Anzeichen für Hautpilz beim Pferd sind Krusten- und Eiterbildung, schuppenbildende Kreise, verkrustende Schuppen auf der Haut, knotige Schwellungen bis hin zu aufplatzenden Bläschen.

Der Tierarzt diagnostiziert die sogenannte "Dermatomykose" und verschreibt Mittel, mit denen das Pferd dann abgewaschen wird. Nicht selten wird auch eine sogenannte "Pilzimpfung"nun empfohlen.

Pferd HautpilzDie Erreger sogenannter mykotischer Infektionskrankheiten sind Hautpilze (Dermatophyten). Es handelt sich meist um  Schlauch- oder Fadenpilze. Auch Hefepilze sind möglich. Sie leben auf der Haut und vonder Haut. Sie ernähren sich von Kohlenhydraten (Zucker und Stärke), Keratin (Horneiweiß) und Elastin (Hauteiweiß). Damit wird die Hautstruktur zerstört. Es besteht meist auch Juckreiz.

Ansteckungsgefahr eindämmen

Pilzerkrankungen gelten landläufig als ansteckend. Da Hautpilze an sich aber zur natürlichen Besiedelung der Pferdehaut gehören und die Erfahrung zeigt, dass die  meisten Pferde in einem Bestand vor einer Erkrankung verschont bleiben, sollte man wesentlich differenzierter mit dem Problem umgehen.

Die Verbreitung und Vermehrung von Hautpilzen wird durch Wärme, Feuchtigkeit und geringe Durchlüftung gefördert. Schmierig fettige Haut, die an sich schon auf kein gutes Hautklima und ein gestörtes Immunsystem hinweist, ist zum Beispiel eine Basis zur Vermehrung von Pilzen. Meist sind die Gurtlage, die Flanken, Kopf und Hals des Pferdes betroffen. In schlimmen Fällen kann sich der Pilz auch bis auf den Rücken ausbreiten.

Hautpflege und Futterqualität

Soweit darf es aber in keinem Fall kommen. Regelmäßige Haut- und Fellpflege (eingehendes Striegeln und regelmäßiges Putzen des Pferdes, Stallhygiene), Wechseln der Stalldecken, wenn solche überhaupt notwendig, eine bedarfsgerechte Ernährung des Pferdes sowie hochwertige Grundfutterqualität zur Förderung der eigenen Abwehrkraft sind das beste und auch das richtige Bollwerk gegen Pilzerkrankungen.

Erhöhten Bedarfssituationen des Pferdes (Fellwechsel, Wachstum, Stallwechsel,  Trächtigkeit, etc.) muss Rechnung getragen werden.

Es stellt sich die Frage, ob nicht vor einer Pilzimpfung eine Analyse der Gesamtsituation des Pferdes erfolgen sollte.

Abwehrkräfte stimulieren - Entgiftungsorgane entlasten

Es gilt also unter allen Umständen, die Abwehrkräfte des Pferdes zu unterstützen. Dazu gehört eine auf die Nährstoffzufuhr ausgerichtete, bedarfsgerechte Fütterung.

Die Grundfutter wie Heu, Stroh und Krippenfutter müssen von einwandfreier Qualität sein.

Heulage oder Silage sind dringend zu vermeiden. Die Entlastung der Leber als zentrales Stoffwechselorgan befördert die Immunkraft. Ausreichend aktive sportliche Bewegung an der frischen Luft und in der Sonne ist auch für das Pferd im Winter angebracht.

 

Bedeutung der Zinkversorgung bei Hautpilzinfektionen

Die Gefahr der Entstehung von Hautpilz beim Pferd beginnt vor allem mit dem Frühjahrswechsel. Wird der für die Haarneubildung erforderlich höhere Bedarf an Zink nicht umgehend gedeckt, ist die Hautregeneration, die Hautreparatur bei Mikroschäden, die Wundheilung, die Hautstabilität und die Hautneubildung gestört und wird für Parasiten anfällig. Zur Stabilisation der Haut sind auch weitere Spurenelemente und essentielle Fettsäuren notwendig. Daher ist eine angepasste Mineralisierung und eine etwaige Unterstützung mit hochwertigen Ölen (Lein-oder Schwarzkümmelöl) obligat.

 

Fellwechsel-Zeit ist Hautpilz-Zeit

In der Zeit des Fellwechsels zeigt sich, das vor allem die Pferde von einem Befall mit Hautpilz betroffen sind, die fütterungstechnisch mit bestimmten Nährstoffen unterversorgt oder schlechten Grundfutterqualität ausgesetzt sind. Begleitend zur Pilzinfektion treten nicht selten Mauke, Milbenbefall und Kotwasser sowie Atemwegsinfektionen auf.  Diese Erkrankungen können sich dann doch mit der Zeit als sehr hartnäckig herausstellen.

Eine Hauptursache liegt hier erfahrungsgemäß in einer nachhaltig mangelhaften Versorgung mit wertvollen Spurenelementen (vor allem Zink), oft gekoppelt mit suboptimalen Grundfutterqualitäten, die Entgiftungsmechanismen des Körpers überstrapazieren und zudem den den Bedarf an genau jenen Nährstoffen steigern.

 

 

 

 

 

Fütterungsempfehlung

für Pferde zur Förderung der Abwehrkräfte der Haut, zur Unterstützung der Hautgesundheit und  -regeneration bei Hautpilzerkrankungen:

 

Zinkversorgung von größter Bedeutung

Zink ist wichtig für die Zellregeneration, die Hautgesundheit und -stabilität. Ein Zinkmangel verhindert eine schnelle Gesundung und Regeneration sudernder und angegriffener wunder Haut. Auf eine besonders hohe Dosierung ist dabei vor allen in den ersten 14 Tagen zu achten!

Mit  ZINKURASAN vet

bieten wir ein extrem hochdosiertes Zinkpräparat mit hoher Bioverfügbarkeit an.

Entgiftungsfunktion unterstützen

Die Leber und der Darm haben eine besonders wichtige Funktion im Rahmen der Immunabwehr. Bitterstoffe verbessern den Gallefluss und verbessern das Darmmilieu für eine gesunde Keimansiedlung. Die Unterstützung der Leber im Zusammenhang mit einer hochwertigen Vitalstoffversorgung verbessert die Hautvitalität relativ zügig.

Nr. 5 Frühlingserwachen enthält bittere Kräuter und trägt über die Verbesserung des Galleflusses zu einem besseren pH-Wert des Darms bei.

 

Nr. 17 Feuerstrahl

Die B-Vitamine sind bekannt für ihre große Bedeutung für die Haut.

Auch die Leber profitiert von hohen Dosen an Vitamin B12. Der Feuerstrahl dient der Optimierung der Vitaminversorgung.

Als Basis für eine bedarfsgerechte Mineralstoffversorgung des Pferdes empfehlen wir z.B. Nr. 1 Alles fliesst oder Nr. 19 Mordskerl.

 

 

 

 

 

Befall mit Haarlingen

Deutlich schwieriger ist die Bekämpfung von Haarlingen. Bei Haarlingen handelt es sich um wesentlich größere Organismen als bei den Hautpilzen.

Die Haarlinge zählen zu den Kieferläusen (Werneckiella equi) und ernähren sich bevorzugt im Bereich von Mähnen- und Schweifregionen von Haaren,  obersten Hautschichten bzw. Hautschuppen. Ebenso werden Gewebeflüssigkeiten als auch deren Verkrustungen verzehrt. Haarlinge treten im allgemeinen zu Beginn der kalten Jahreszeit und im Fellwechsel auf und bevorzugen dichtes, talgiges, langes und schlecht gepflegtes Haarkleid.

Immunlabile, mangelernährte Patienten

Feuchtigkeit, enger Raum und wenig Luft sind eine Grundlage die Entwicklung von Haarlingen. Auch wenn die Übertragung direkt erfolgt, werden immungeschwächte, labile und nicht bedarfsgerecht ernährte Pferde vom Befall bevorzugt. Kranke, leberschwache, sehr alte oder sehr junge Pferde können ebenso betroffen sein.

Erkennbar ist ein Befall mit diesen Ektoparasiten an extremer Unruhe des Pferdes durch das ständige Bewegen der Kieferläuse sowie nahezu unerträglichen Juckreiz. Das Fell kann löchrig und zerfressen wirken. Bei Nichtbehandlung kann es zu offenen Hautstellen und damit Sekundärinfektionen kommen.

Eine Vermehrung erfolgt rasant über eine Larvenbildung vor Ort (sogenannte Nissen) und eine Übertragung der adulten hellbraunfarbenen Haarlinge erfolgt über Putzzeug und Decken. Allerdings ist eine Übertragung der Haarlinge auf den Menschen oder den Begleithund aufgrund der Wirtsspezifigkeit ausgeschlossen.

Die Spitze der Verwahrlosung

Auch wenn Haarlinge durch die extreme Belästigung des Pferdes eventuell mit chemischen Keulen vom Tierarzt bekämpft werden müssen, sollte nicht vergessen werden,  dass sie die Spitze der Verwahrlosung eines Pferdes darstellen. 

Wenn ein Pferd mit Haarlingen befallen ist, bedeutet das für den Besitzer ein großes Umdenken! Er wird nicht umhin kommen, dem Pferd in der Zukunft eine verbesserte Hautpflege angedeihen zu lassen. Dazu gehört kräftiges tägliches Striegeln mit anschliessendem intensiven Bürsten des Pferdes, wie es einst von der Kavallerie bis zum Exzess an den Pferden praktiziert wurde, damit durch Sauberhaltung keine Ektoparasiten das Pferd belästigen.

Aber auch eine Hautpflege von innen ist zu betreiben. Dazu gehört die Verfütterung von einwandfreier Grundfutterqualität zum Schutz der Entgiftungsorgane, zu denen auch die Haut zählt. Wichtig ist die hochwertige, spurenelementangereicherte Mineralisierung, sowie eine ausreichende Versorgung mit essenziellen Fettsäuren, zum Beispiel mit Leinöl.

Dr. Susanne Weyrauch-Wiegand 2018© überarbeitet 2022

 

 

 

Zum Shop
Verstanden

Wir verwenden Cookies, um unsere Webseite für Sie möglichst benutzerfreundlich zu gestalten. Wenn Sie fortfahren nehmen wir an, dass Sie mit der Verwendung von Cookies auf unserer Webseite einverstanden sind. Weitere Informationen finden Sie in unseren Datenschutzbestimmungen.